Maulwurf bekämpfen

Maulwürfe sind an sich putzig aussehende Säugetiere und Insektenfresser, die sich am liebsten den lieben langen Tag in ihren selbst gebauten Tunnelsystemen unter der Erde aufhalten. Ein ausgewachsener europäischer Maulwurf wird zwischen 14 – 16 cm groß und wiegt bis zu 120 Gramm. Sie sind Einzelgänger und bei uns in Europa in der Regel von März – Juli aktiv.

Eigentlich sind Maulwürfe ganz harmlose und nützliche Tiere, weswegen sie offiziell auch nicht als Schädlinge gelten, sondern als Nützlinge. Dennoch können sie für Gartenbesitzer auch zur Plage werden, wenn sie mal wieder den liebevoll gepflegten Rasen durch Erdhügel und Tunnel verunstalten. Auch, wenn ein Maulwurf im Garten bedeutet, dass die Muttererde hervorragend ist, kann sich der Gartenbesitzer nicht wirklich darüber freuen.

Die Frage ist nun, wie kann man einen Maulwurf bekämpfen? Das Problem ist nämlich, dass er seit 1986 unter Artenschutz steht und du ihn weder töten noch einfangen darfst! Dir bleibt also nur die Möglichkeit, ihn zu verjagen. Wie genau du das anstellst, erfährst du spätestens am Ende des Artikels.

Inhaltsverzeichnis

1. Die Probleme & Folgen einer Maulwurf-Plage:

2. FAQ - Das Wichtigste über Maulwürfe:

Wenn du Erdhügel im Garten hast, hast du es mit Maulwürfen oder doch mit Wühlmäusen zutun. Die Unterschiede sind ziemlich einfach zu erkennen:

Maulwurf:
Die Maulwurfshügel sind recht hoch und das Einstiegsloch in den Hügel liegt mittig.

Wühlmaus:
Die Hügel von den Wühlmäusen sind viel niedriger. In den Hügel sind viele Pflanzenteile und Wurzelreste enthalten.

Die beste Methode um auf Nummer sicher zu gehen:
Grabe den Gang des Hügels auf. Wenn dieser innerhalb von 60 Minuten wieder verschlossen ist, hast du es mit einer Wühlmaus zu tun. Wenn es erst später wieder geschlossen ist, hast du einen Maulwurf zu Gast.

Übrigens: Wenn du einen Maulwurf im Garten hast, dann mit Sicherheit keine Wühlmaus. Wühlmäuse halten sich von dem Maulwurf fern.

Maulwürfe schwimmen nicht gerne und nicht gut. Aber wenn es sein muss schwimmen Maulwürfe. Durch ihr angeborenes Schwimmvermögen können sie Weiher und Bächer durchqueren um damit einen neuen Lebensraum zu finden.

Der Name des Maulwurf (Tal europaea) stammt ein dem mittelhochdeutschen Wort „moltwerf“. Das wiederum bedeutet „Erdwerfer“.

Ausgewachsen ist ein Maulwurf zwischen 14-16 cm groß und wiegt bis zu 120 gramm. Der Kopf des kleinen pelzigen Tieres ist spitz ausgebildet, gefolgt von einem walzenförmigen Rumpf, sodass er sich hervorragend in den Gangsystemen unter der Erde bewegen kann. Die Augen sind bekanntlich nicht gut ausgebildet. Der Maulwurf sieht also nicht gut.

Die Farbe des Maulwurfes ist in 99 % der Fälle dunkelgrau bis schwarz. Ganz selten trifft man jedoch auch auf einen „Maulwurf-Albino“ mit hellen Fell. Noch seltener sind Maulwürfe mit orangenen Fell. So einer wurde vor ein paar Jahren um belgischen Scherpenheuvel gesehen.

Der Maulwurf besitzt 44 spitze Zähne, mit denen der kleine Fleischfresser seine Beute zerlegen kann.

Zu der Nahrung der Maulwurfes gehören unter anderen:

  • Würmer
  • Spinnen
  • Schnecken
  • Engerlinge
  • Larven

Durch seine guten Tastsinne kommt der Maulwurf zu seiner Nahrung. Der Maulwurf braucht viel Nahrung um zu überleben. Wenn der Maulwurf nur einen Tag ohne Nahrung ist, kann er deswegen sterben.

Der Maulwurf lockert den Boden auf. Die Erde der Maulwurfshügel lässt sich sehr gut als Erde für Blumenkästen nutzen. 

Maulwürfe sind allgemein ein tolles Zeichen für fruchtbare und gesunde Erde. Hast du Maulwürfe im Garten, hast du also einen superguten Mutterboden.

Wenn du Besuch von dem kleinen niedlichen und pelzigen Maulwurf hast, bedeutet dies das du eine besonders gesunde Erde in deinem Garten hast. In dieser gesunden Erde fühlt sich der Maulwurf besonders wohl, um sein Tunnelsystem samt neuem Zuhause zu errichten.

Aus diesem indirekten Lob, entsteht jedoch eine Menge Ärger und du musst mit hoher Wahrscheinlichkeit das kleine Tier bekämpfen.

Das der Maulwurf kein Schädling, sondern ein Nützling steht er seit 1986 unter Artenschutz. Das heißt offiziell darf er nicht gejagt oder getötet werden. Bei Verstößen kann es zu empfindlichen Strafzahlungen kommen.

Jedoch darfst du natürlich den Maulwurf aus deinem Garten verscheuchen und somit bekämpfen. Hierzu geben wir die viele Tipps und stellen dir Mittel vor, die dir dabei helfen.

Nein, der Maulwurf ist ein reiner Fleischfresser. Er lässt also Wurzeln im Boden, sowie dein Obst und Gemüse im Garten links liegen.

Der Maulwurf gräbt sich unterirdisch kreisförmige Gänge mit Nestkammer, Schlafplatz, Vorratskammer etc. Die Erde (der „Bauschutt“), die der Maulwurf dafür beseitigen muss, muss ja irgendwo hin. Und deswegen landet diese Erde in der Form von Maulwurfshügeln in deinem Garten. Außerdem müssen die Gänge sehr gut belüftet sein. Der Maulwurf hat eine äußerst intensive Verdauung. Das führt dazu das ordentlich pupsen muss.

Ein gesunder Maulwurf schafft 20 cm in der Minute zu graben. Umgerechnet schafft er es somit am Tag bis zu 20 Maulwurfshügel zu errichten. Innerhalb eines Jahres drückt ein Maulwurf also sage und schreibe 3000 Kilo Erde nach oben.

Der Maulwurf lebt im Durchschnitt zwischen 3 und 5 Jahre.

 

Neben dem bei uns heimischen „europäischen Maulwurf“ (Talpa europaea) gibt es ansonsten auf der ganzen Welt noch 34 weitere Maulwurfs-Arten.

 

Maulwürfe kommen im Jahr nur einmal zur Paarungszeit zusammen. Ansonsten sind die kleinen Tiere Einzelgänger. 

Die Paarungszeit der Maulwürfe ist jährlich im März und April. Der weibliche Maulwurf bringt nach einer vierwöchigen Schwangerschaft zwischen 2-7 Baby-Maulwürfe zur Welt. Die Nachkömmlinge werden im Anschluss 4-6 Wochen von der Mutter gesäugt bis sie von der Mutter aus dem gemeinsamen Nest verjagt werden.
Nach 6-12 Monaten sind Maulwürfe geschlechtsreif.

Ja. Maulwürfe kommen nur zur Paarungszeit zusammen. Die Maulwurfshügel in deinem Garten stammen also höchstwahrscheinlich nur von einen und nicht von mehreren Maulwürfen.

Es gibt einige Tiere, die den Maulwurf zum fressen gern haben. Wenn der Maulwurf zum Maulwurfshügelbau an die Oberfläche kommt, sind diese Tiere bereits bereit:

  • Steinmarder
  • Fuchs
  • Graureiher
  • Mäusebussard
  • Storch
  • Schleiereule
  • Iltis

Der Wiesel jagt ihm sogar in den unterirdischen Gängen nach.

Maulwürfe halten keinen Winterschlaf. Sie sammeln sich in ihren Vorratskammern viel Nahrung an, um über den Winter zu kommen. Dabei wenden sie einen raffinierten Trick an. Sie sammeln vor allem viele Regenwürmer. Von den Würmern beißen sie den vorderen Teil ab. Dadurch überleben die Würmer aber können nicht mehr entkommen.

Maulwürfe sind vor allem zu zwei bestimmten Zeiten im Jahr besonders aktiv: (jedoch auch den Rest des Jahres)

  1. März bis April
    Hier findet die Partnersuche zur Paarungszeit statt.
  2. Juni bis Juli
    Hier verlassen die Jungen das Nest der Mutter und suchen sich ihr „eigenes Reich“.

Maulwürfe haben keinen „Tag/Nacht Rhythmus“. Sie leben in einem Tagesablauf mit 3 Schlaf- & Wachphasen. Das heißt, dass sie normalerweise vormittag, nachmittag und nacht für 4 bis 5 Stunden aktiv sind.

Das Territorium der Männchen beträgt bis zu 6.000 m² und das Territorium Weibchens bis zu 2.000 m².

Das Territorium bzw. das Tunnelsystem von einem Maulwurf entsteht aus einem weit verzweigten kreisförmigen Tunnelsystem, Vorratskammer, Nestplatz und Schlafplatz. Die Gänge liegen bis zu 20 cm weit unter der Erde. Wenn es im Winter kälter wird, werden die Maulwürfe auch in unteren Erdschichten aktiv und graben weiter in Tiefe und zwar bis zu 60 cm. Mit Gras und Laub werden der Schlaf- und Nestplatz kuschelig gepolstert. 

 

Wenn das Tunnelsystem von einem Maulwurf immer und immer wieder geflutet werden, wird dieser irgendwann genervt aufgeben und weiterziehen. Diese Methode musst du jedoch mehrere Wochen regelmäßig ausführen. Der Maulwurf ist ein sehr hartnäckiges Tier.

Es gibt einige Gerüche, die Maulwürfe gar nicht mögen. Wenn du im Garten Maulwurfshügel hast, kannst du folgende Mittel gegen die kleinen Tiere anwenden.

  • Buttermilch, Holunderjauche, Knoblauchbrühe, Molke, Rasierwasser, Mottenkugeln, Seifenlauge: In die Gänge reinschütten oder auf einen Lappen auftragen und den Lappen in die Gänge legen.
  • faule Eier, Fischköpfe, Kot von Hund oder Katze oder Meerschweinen, Haare von Mensch oder Hund in das Gangsystem des Maulwurfs legen, um diesen zu bekämpfen.

Ein weiteres Hausmittel, um gegen Maulwürfe vorzugehen sind geeignete Planzen. Diese Pflanzen duften für den Maulwurf so stark bzw. so negativ, dass dieser hoffentlich das Weite sucht und deinen Garten verlässt. Außerdem helfen diese Pflanzen auch zu Vorbeugung gegen Maulwürfe.

  • Kaiserkrone, Knoblauch, Meerrettich, kreuzblättrige Wolfsmilch – Pflanze diese an, um zu verhindern das ein Maulwurf jemals deinen Garten „betritt“
  • Aufguss von Pfefferminze oder Holunderblüten – schütte dies in das Tunnelsystem des Maulwurfes

Maulwürfe sind Tiere, die gern Ruhe haben und dementsprechend Lärmempfindlich sind. Folgende Methoden kannst du anwenden, um den Maulwurf in deinem Garten in die Flucht zu schlagen:

  • Grabe einen Wecker mit einem lauten „Klick-Ton“ und einer Metalldose in der Erde neben einem Maulwurfshügel ein.
  • Stecke „ratternde“ Windspiele direkt in den Maulwurfshügel
  • Nehme leere Flaschen und entferne und Flaschenboden. Du steckst den Flaschenhals in den Maulwurfshügel. Wenn nun der Wind in die offene Flasche pfeift, kommt es zu lauten Geräuschen, Luftzug und Vibrationen unter der Erde. Nutze hier bevorzugt leere Alkoholflaschen. Der Geruch verstärkt diese Methode noch einmal.

Außerdem solltest du regelmäßig den Rasen mähen und das Gras kurz halten. Durch das Mähen erzeugst du einen Lärm, der den Maulwurf sehr stört. Du hast keine Lust regelmäßig den Rasen zu mähen? Dann hol dir doch einfach einen Mähroboter (*). 

Du willst niemals Maulwürfe im Garten bekommen? Oder du hattest schonmal einen Maulwurf im Garten und willst das Theater nicht wieder durch machen müssen? Dann mach das hier:

  • pflanze die Pflanzen an, die Maulwürfe nicht mögen (Kaiserkrone, Knoblauch, Meerrettich, kreuzblättrige Wolfsmilch) Diese solltest du im gesamten Garten verteilen.
  • Draht (*): Kaufe dir Draht und schütze somit deinen gesamten Garten. Grabe den Draht bis zu 30 cm ein, sodass der Maulwurf an der Grenze zu deinem Garten vom Draht aufgehalten wird.

Im Handel gibt es Ultraschallgeräte, die Schallwellen, Geräusche und Vibrationen in die Erde versetzen in einer Frequenz, die nur der Maulwurf mitbekommt. Dies empfindet der Maulwurf sehr unangenehm, was zur Folge haben kann das er verschwindet. Dazu schlagen wir dir zwei verschiedene Modelle vor:

  1. Batteriebetrieben, geht also zu jeder Zeit: HIER (*)
  2. Solar, verursacht keine zusätzlichen Kosten aber ist von der Sonne abhängig: HIER (*)

In der Regel brauchst du von beiden Modellen mehrere Stück, die du um Garten verteilen musst.

Ja es gibt Lebendfallen (*) für Maulwürfe. Da der Maulwurf jedoch unter Artenschutz steht, müssen wir dir mitteilen das diese Methode nicht erlaubt ist. Auf einigen Webseiten steht zwar, das man Maulwürfe lebendig fangen darf und an einem anderen Ort wieder freisetzen kann. Nach unserer Recherchen ist dies jedoch untersagt.

Diese Lebendfallen (*) müsstest du in und/oder neben die Maulwurfshügel vergraben. Wenn der Maulwurf in diese Falle tappt sitzt er fest. Du solltest die Lebendfalle regelmäßig alle paar Stunden kontrollieren, sodass er Maulwurf nicht verhungert oder am Streß stirbt. Danach erlässt du ihn einige hundert Meter von deinem Garten wieder in die Freiheit.

Im Handel gibt es Maulwurfsklemmen, die genutzt werden um einen Maulwurf zu töten.

Hiervon müssen wir dir aber abraten. Der Maulwurf steht als Nutztier unter Artenschutz, was das Töten des Tieres verbietet.

Die Maulwurfsklemme (*) müsste in einen oberflächlichen Gang tief genug gelegt werden. Nach dem reinlegen der Klemme müsstest du den freigelegten Gang wieder zuschütten, sodass der Maulwurf keinen Luftzug spürt. Die Klemme tötet den Maulwurf schnell und schmerzfrei.

Neben den bereits erwähnten Hausmitteln, Ultraschallgeräten, Lebendfallen und Klemme, gibt es diese Mittel um Maulwürfe zu bekämpfen und zu erreichen das er deinen Garten wieder verlässt:

  1. Buttersäure (*)

    Die Buttersäure wird auf ein Tuch geträufelt und in den Gang des Maulwurfes gelegt. Dieser Geruch wirkt äußerst abschreckend. Das Tuch solltest du immer wieder „auffrischen“.

  2. Karbid (*)
    Das Karbid legst du in den Gang bzw. in das Tunnelsystem des Maulwurfes ein. Das Karbid reagiert nur mit Feuchtigkeit. Deswegen musst du etwas Wasser drüber geben und das Loch umgehend wieder mit Erde verschließen.

3. Die besten Mittel gegen Maulwürfe

Mit diesen Mitteln kannst du den Maulwurf bekämpfen, ohne ihm zu schaden. Probiere einfach aus, was dir am ehesten zusagt.

Der Maulwurf

Die reinste Plage für..